Umberto Eco, 1989

Das Foucaultsche Pendel

Il pendolo di Foucault

 

Worum es geht

Drei Freunde, zwei Verlage und ein Plan mit ungeahnten Folgen. Casaubon, Belbo und Diotallevi sind Lektoren in einem Verlagskonstrukt, das nach zwei berühmten, historischen Schrift-Designern benannt ist. Im Verlag Garamond erscheinen die seriösen Werke, während im Verlag Manutius mit schrägen Publikationen von Möchtegern-Schriftstellern die Kasse aufgebessert wird.

Die drei Lektoren haben durch ihre Verlagstätigkeit Erfahrung mit allerlei kruden Verschwörungstheorien gesammelt und finden deshalb Gefallen daran, die in den Manuskripten geschilderten Ereignisse weiter zu spinnen und miteinander zu verknüpfen. Unterstützt werden sie hierbei von Belbos altem Computer, den sie Abulafia nennen. Auf ihm erstellt Belbo ein Programm, das zufällige Verknüpfungen zwischen esoterischen Schriften, Verschwörungen und Banalitäten herstellt, und so weitere Motive generiert. Es ensteht ein Konstrukt, das sie den „Großen Plan“ nennen.

Schließlich ist eine äußert komplexe Geschichte entstanden, deren tragendes Gerüst aus den Tempelrittern besteht. Diese seien nie wirklich verschwunden und verfügen über eine geheime Technologie, die sie in der Zukunft befähigen wird, die Erde zu kontrollieren. Kleine Zellen der übrig gebliebenen Ritter treffen sich alle 120 Jahre an unbekannten Orten, um ihren jeweiligen Teil des „großen Planes“ weiter zu geben und so das Puzzle zu vervollständigen. Im Laufe der Geschichte streift der Große Plan nahezu jede Verschwörung und Geheimgesellschaft, die je existiert hat – incl. einer, die die drei Freunde selbst dazu erfinden: Die TRES (Templi Resurgentes Equites Synarchici)

Den fertigen Plan zeigen sie einem Bekannten Casaubons, der selbst Kopf einer spirituellen Bruderschaft ist. Diese versteht hinsichtlich des Großen Planes keinen Spaß und nimmt die Phantasien der drei Freunde ernst. Dabei schreckt sie auch vor Mord nicht zurück …

Was mir gefällt

Das ist ein Buch, das sich regelrecht gegen das leichte gelesen werden sträubt. Ich habe 76 Seiten (also 10% des Gesamtumfangs) benötigt, bis ich den Einstieg hatte – und lag damit im Mittelfeld der Leser:innen. Dieses Buch muss man sich wirklich erarbeiten, da es sehr ins Detail geht. Langatmige Ausschweifungen und ausufernde Satzkonstruktionen über philosophische und intellektuelle Betrachtungen sind keine Seltenheit. Entweder man liest es, oder man lässt es. Wenn man es aber angeht, eröffnet sich einem ein Panoptikum der unglaublichsten Weltanschauungen.

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Bernhard R. Scheurer
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