Heinrich Böll, 1951

Wo warst du, Adam?

 

Worum es geht

Der SPIEGEL (1/1952) bezeichnete Bölls Buch als „das bildkräftigste Kriegsbuch aus deutscher Feder“. Ich finde, dass das gut getroffen ist. In dieser, aus neun Kapiteln bestehenden Collage, werden die Schicksale verschiedener Personen am südlichen Abschnitt der Ostfront im Herbst 1944 geschildert. Verbindendes Element ist der Oberleutnant Adam Feinhals, der direkt oder indirekt mit den Personen in den verschiedenen Kapiteln interagiert.

Die Figuren sind im einzelnen Vorgesetzte und Kammeraden Feinhals, eine alte slowakische Wirtin und eine junge jüdisch-katholische Frau, die im Konzentrationslager endet. Das tragende Element durch alle Kapitel, ist die eindrückliche Schilderung von Mensch und Natur im Dauerzustand von Müdigkeit, Farblosigkeit und Zerstörung. Fast sorgt das ständige Wiederholen von Tod, Hoffnungslosigkeit und Enttäuschung dafür, dass man beim Lesen selbst abstumpft.

Schließlich ist der Krieg zu Ende und Feinhals auf dem Weg zu seinem Elternhaus, als ihm die eigenen Kammeraden zum Verhängnis werden.

Was mir gefällt

… sofern man auch hier (wie bei dem „Report der Magd“) von „gefallen“ reden kann: Der zur damaligen Zeit noch weitgehend unbekannte Heinrich Böll schildert die Ereignisse mit einer Wortgewalt die tief beeindruckt. Kopfkino ist hier alternativlos, man sieht das Geschilderte förmlich vor Augen. Das Ende lässt einen sprachlos zurück.

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