Alejandro Jodorowsky, 2010

Die Techno-Väter

Les Technopères

 

Worum es geht

Kein Buch im klassischen Sinne ist der Sammelband „Die Techno-Väter“. Es handelt sich vielmehr um ein knapp 2,5 Kg schweres und 408 Seiten umfassendes Comic-Epos, das im sogenannten Incal-Universum spielt.

Die Hauptfigur „Albino“ hat es nicht leicht. Als Ergebnis der Vergewaltigung seiner Mutter Panépha, einem Orakel auf dem goldenen Asteroiden, wird er ausgegrenzt und verrichtete niedere Arbeiten. Sein Traum: Techno-Spiele zu entwickeln und zum obersten der Techno-Väter aufzusteigen.

Nachdem er sich einen Platz in der Pan-Techno-Vorschule erbettelt hat, beginnt der unaufhaltsame Aufstieg. Albino hat einerseits Talent und hilft seinem Schicksal andererseits skrupellos nach. Sein Ziel: Dereinst 500.000 Pan-Technos in das „gelobte Universum“ zu führen, in dem Beziehungen wichtiger sind, als jeder technische Fortschritt.

Diese Ausgabe ist ein Sammelband, der die acht – zwischen 1998 und 2006 – erschienenen Episoden zusammenfasst. Diese sind im Einzelnen: Albino, Meister der Spiele | Planet Games | Halkattraz, die Schule der Henker | Die Sekte der Techno-Bischöfe | Das Geheimnis des Techno-Vatikans | Das perfekte Techno-Spiel | Die gelobte Galaxis

Was mir gefällt

Neben der gewaltigen Bilderflut und den unkonventionellen Ideen: Der Autor. 2019 stolperte ich auf Artes Youtube-Kanal zufällig über eine Dokumentation von Frank Pavich aus dem Jahr 2013, in der er Jodorowskys Bemühen um die Verfilmung des Scifi-Epos „Dune“ um 1975 schilderte. Jodorowsky, ein Regisseur der jenseits des bequemen Mainstreams arbeitet, motivierte die erstaunlichsten Persönlichkeiten für jenes Projekt: Von Salvador Dali, über Chris Foss und H. R. Giger bis zu Orson Wells; um nur einige zu nennen. Zusammen mit dem berühmten Comic-Zeichner Möbius schuf er eine großformatige, kiloschwere Comic-Vorlage und tingelte damit durch die Hollywood-Studios.
 Das Projekt scheiterte schließlich daran, dass Jodorowsky nicht bereit war, die stundenlange Handlung zu kürzen. Nicht lange danach bekam David Lynch die Regie und lieferte einen Film, der so schlecht war, dass er heute Kult ist. Jodorowskys Ideen waren ihrer Zeit weit voraus und fanden später Umsetzungen in allerhand anderen SciFi-Produktionen. Da kursierte wohl noch das eine oder andere Exemplar der Comic-Vorlage in Hollywood…
Nach dieser Niederlage begann Jodorowsky, zusammen mit Möbius, epische Comics herauszugeben. Unter anderem den bekannte Incal-Zyklus, zu dem auch die Techno-Väter gehören.
Zur Zeit des oben beschriebenen Interviews war Jodorowsky bereits 84 Jahre alt, strahlte aber eine derartige Energie und Schaffensfreunde aus, dass ich mich näher mit ihm und seinem Werk beschäftigen wollte.

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Bernhard R. Scheurer
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